Die Kosegartenlieder
17. August 2016 19:30 Uhr Kunstscheune Vaschvitz
17. August 2016 19:30 Uhr Kunstscheune Vaschvitz
Werke von Franz Schubert und Sophia Westenholtz
“Der Abend blüht,/
Arkona glüht /
Im Glanz der tiefgesunknen Sonne.”
Beim Hören dieser Zeilen fühlt man sich an die Rügen-Bilder
von Caspar David Friedrich erinnert. Der Dichter der Verse war Ludwig Kosegarten (1758-1818), Pastor und Schöngeist.
Er wurde in Grevesmühlen geboren, wirkte als Theologe und Dichter auf Rügen und gilt als “Entdecker” von Hiddensee.
Franz Schubert ließ sich am Beginn seines Liedschaffens (er vertonte Kosegartens Lyrik 1815/17, mit 18/20 Jahren) von der literarischen Strömung der Empfindsamkeit beeinflussen und anregen. So entstanden seine ersten Liedkompositionen zu Texten des Ostsee-Dichters Ludwig Kosegarten. Wie wohl diese Texte nach Wien gelangten oder Schubert auf sie aufmerksam wurde?
Kosegarten verließ nie seine norddeutsche Insel, jedoch korrespondierte er u.a. mit Goethe und Schiller und lud Humboldt, Arndt oder Friedrich zu sich ein. Diese Künstler und Universalgelehrten kamen zu Kosegarten an die Ostsee und teilten mit ihm die poetische Entdeckung einer bisher unbeschriebenen landschaftlichen Schönheit. Schuberts Kompositionen haben nicht die Bekanntheit einer Winterreise, sind aber, sowohl von der Komposition als auch von der Dichtung her, tiefempfundene und bezaubernde Werke.
Verse von Kosegarten hat aber auch eine Ludwigsluster Komponistin vertont: Die zweite Frau des Kapellmeisters Westenholtz, Eleonora Sophia Maria Westenholtz.
Sie lebte bis 1838 und hatte bereits vor dem Tod ihres Mannes 1789 eine europäische Karriere als Pianistin und Komponistin begonnen.
Das Programm wird komplettiert durch Klaviermusik von Franz Schubert sowie Carl Friedrich Westenholtz, der am Ludwigsluster Hof als Kapellmeister wirkte.