Vögel und Böcke –  ein tierisch Baröcke
Kantaten, Klaviermusik, Verse & Wortwitz


13. August  2023      Vaschvitz, Kunstscheune     19 Uhr
27. Mai 2023                  Wien, Villa Orange                      17 Uhr

 
Ein Frühlingsprogramm mit Werken von Händel, Telemann, Abraham a Sancta Clara u.a.


Karsten Henschel – Countertenor, Rezitation

Zsuzsa Varga –  Klavier


Tierische Musik

Der kekke Lachengekk koaxet, krekkt und quakkt,

Des Krüppels Krükkenstock krokkt, grakkelt, humpt und pakkt,

Des Gukkuks Gukken trotzt den Frosch und auch die Krükke,

Was knikkt und knakkt noch mehr? Kurz, hier mein Reimgeflikke.   (Johann Klaj: Pegnesiches Schäfergedicht, 1644)


Zsuzsa Varga und Karsten Henschel präsentieren ein sprachlich-musikalisches Barock-Programm voller Dichtung und Musik, in denen Tiere vorkommen: Hier werden Laute nachgeahmt, dort wird auf das tierische Verhalten Bezug genommen.

Frühlings ist´s! Und Paarungszeit angesagt. Der Schäfer und die Schäferin treten auf. Diese ganz typische barocke Idylle erklingt in einer Kammerkantate von Händel.

Ganz liebevoll-traurig geht es in der Kantate von Telemann zu, in der das Ableben des geliebten Kanarienvogels besungen wird. Eine Miniatur-Oper par excellence, ein Meisterstück, in dem alles vereint ist: Trauer, Zärtlichkeit, Abschied und Wut und Zorn. Denn eines ist klar. Der Täter ist bekannt und wird in höchsten Tönen verflucht.

Oft werden im Barock Tiere mit menschlichem Verhalten in Verbindung gebracht. Die Kuh, die Ziege, der Löwe, die Fische werden in Gedichten oder Fabeln dem verständigen Geiste vorgeführt. Moralische Anweisungen sind im Barock immer mit dem zwinkernden Auge zu verstehen. Ein Witz, wer vollkommen sei!

Auch instrumental sind tierische Laute vernehmbar: Zsuzsa Varga intoniert den Kuckuck, die Schafställe, eine Henne und die verliebte Nachtigall. Die Klavierwerke von Couperin, Rameau oder Daquin sind mit Raffinesse komponiert und voller Humor.

Eine Moderation zu Werken und Komponisten rundet das Programm ab.