Karsten Henschel  – Altus
Tabea Höfer und Waltraut Elvers  – Violinen
Waltraut Gumz  – Viola da Gamba
Sebastian Glöckner  – Truhenorgel

Konzert mit Werken pommerscher Komponisten
Vierdanck - Bermhard - Klingenberg  - Jarzębski - Dowland

Dass der Musikgeschichte Pommerns weniger an Bedeutung beigemessen wird,
mag der langanhaltenden Zerrissenheit des Landstriches geschuldet sein. Im Spielball der großen Mächte von Deutschem Kaiserreich, Schweden, Sachsen und Russland wurden hier seit Beginn des 30-jährigen Krieges die unsinnigen Machtansprüche gegeneinander ausgetragen. Wie irrwitzig Krieg und Zerstörung tobte, zeigt sich allein am Niederbrennen der pommerschen Residenz Wolgast 1713 durch den russischen Zaren. In dieser insgesamt stabileren und friedlicheren Epoche nach 1700, wurde hier eine unbeteiligte Stadt vernichtet, um den Machtrausch der Schweden zu stoppen.

Musik mag man als ein Gegenstück zu Krieg und Gewalt ansehen.
Die Musikkultur in Pommern darf allgemein mit dem hohen Stand von Kunst und Wissenschaft im Ostseeraum in Verbindung gebracht werden.
Die durch den Handel reich gewordene Region erlebte in dieser Zeit eine
Blüte. Musiker und Komponisten reisten vielfach umher und es war ein emsiger Austausch von Musikalien zu verzeichnen.

Unser Programm orientiert sich an der Musik der hoch- und spätbarocken Phase. Johann Vierdanck brachte nach Studien in Lübeck und Kopenhagen das virtuose Violinspiel mit nach Stralsund. Hauptbetätigungsfeld der Musik war die Kirchenmusik, doch auch festliche Anlässe wir Hochzeiten oder Trauerfeiern verlangten ständig nach neuen Kompositionen.

Das Programm ist neben dem historisch-kritischen Anspruch vor allem als vergnügliches Konzertprogramm konzipiert: vom Marktschreier-Lied eines John Dowland (dessen Sohn in Wolgast wirkte) über Liebeslieder bis hin zu den ergreifenden Kompositionen geistlicher Andacht.

Aus dem Programm